Keferloh, St. Aegidius

Juli 2019

 

"Romanik in Bayern" klingt für mich noch wie ein Widerspruch in sich. Doch es gibt so einiges zu entdecken ...

 

1170-1173 wurde die Kirche errichtet, romanisch. Zur Gotik wurde der Turm erhöht, im Barock die Fenster umgebaut. In den 1960ern Restaurierung und Re-Romanisierung, sowie Rückbau des Turms, die Fenster wurden in Ursprungsform versetzt. Leider unterliefen einige Fehler, trotz guter Ziele, und das Gebäude litt unter Feuchte.

2003-2013 wurde sie vom Förderverein restauriert, und (erst) ab 2013 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Eintritt ist frei, Spenden zum Erhalt sind willkommen.

 

Egidius war ein griechischer Kaufmann, ist einer der 14 Nothelfer und war einer der populärsten Heiligen des Mittelalters.

Ein gutes, altes Schloss mit Führungsleisten. Ab einem gewissen Pegel kann man sich mit dem Schlüssel vorhangeln, ohne ganz verzweifeln zu müssen. Großartig.

 

 

Keferloh ist Ort eines alten Volksfestes, sehr viel älter als das Oktoberfest. Der Sage nach geht es zurück auf einen Pferdemarkt, in Folge der Schlacht auf dem Lechfeld.

Die Sage geht so:

Eberhard von Ebersberg kam mit seinen bayrischen Reitern dem Heer Ottos des Großen, bei der Schlacht auf dem Lechfeld am 10.08.955 gerade noch rechtzeitig zu Hilfe, um die übermächtigen Ungarn zu schlagen.
Als Dank durften sie die herrenlosen Pferde der Umgarn zusammentreiben - angeblich über 17.000. Auf dem Gebiet des Grafen, im heutigen Keferloh, wurden sie versteigert, wodurch ein Jahrmarkt bestand. Dieses Fest bestand bis ins 19.Jh., galt als derb und gewalttätig.
Erst das Münchner Oktoberfest konnte ihm den Rang ablaufen, im 20. Jh. wurde es dann eingestellt.

Der „Keferloher“ gilt als Ur-Maßkrug. Er wurde aus Ton gefertigt, ein Mal gebrannt, war somit günstig und schnell herzustellen, zerbrach beim Zuschlagen eher schnell. Bei den üblichen Raufereien bzw. Bierschlachten damals war das ein echter Vorteil. Durch seine schnörkellose, gerade Form und Ausführung ohne Deckel gilt er als Prototyp der heutigen Krüge.
Er beinhaltete 1,069 Liter.

 

 

Sieht aus wie in den 80ern? Der (große) Gasthof, gleich neben der (mini) Kirche.

In etwa da, wo früher das Volksfest stattgefunden hat ...

Keferloh spielt, im Zusammenhang mit der Schlacht auf dem Lechfeld, in diesem Werk als Schauplatz

 

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