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VALENCIA
inkl. Fallas
 März 2018

 Schall und Druck, oder: Pyrotechnik für Fortgeschrittene

Oder: „The City that never sleeps“
Oder: Pyromanen/-innen Hauptstadt/-städtin Europas
Oder (wie wir sagen): Valensina



Größtes Aquarium Europas, futuristische Architektur, und der Heilige Gral ist auch da. Mediterrane Lebensart, Kultur und Zivilisation (für mich, als Barbar, neue Welten). Zufällig war auch Fallas-Endspurt.
Ein Direktflug (2h) bringt uns hin. Im Anflug wird sichtbar: Spanien ist voller Berge (es ist, ohne Witz, eines der bergigsten Länder Europas).

l.o.: Land der Berge

l.u.: "Pirotecnia" (im Landeanflug) - wo die ganzen Böller herkommen

 

Der Lauf des Turia-Flusses wurde umgelegt, raus aus der Stadt, südlich an ihr vorbei. Verheerende Überflutungen waren eine Plage, ab den 1950ern wurde mit „dem Umbau“ begonnen. Die geplante Stadtautobahn wurde verworfen, heute ist der ehem. Fluss ein langer Park. Die alten Brücken stehen immer noch.
Und auf halbem Weg zum Meer wurde in den 1990ern die Ciudad de las Artes y las Ciencas von Bauingenieur und Stararchitekt Calatrava umgesetzt. Sie steht für die Aufbruchstimmung in Spaniens drittgrößter Stadt.

Gesichter der Stadt: mediterrane Schönheiten, Sommersprossen, blonde Frauen, Bleichgesichter (die alle spanisch oder valencianisch reden). Spanien war immer schon ein Schmelztiegel der Völker ...

Sprachlich: die meisten Schilder sind zweisprachig: Spanisch und Valencianisch.
Valencianisch zählt zur Familie des Katalanischen.
Da die Katalanen bis hoch in und über die Pyrenäen leben, in Andorra und in Südfrankreich, betrachten viele Valencianer ihre Sprache als eine eigene, sozusagen als Süd-Variante des Catalá.

Raus aus der U-Bahn, rein ins Geböllere.
An jedem Platz und an vielen Kreuzungen stehen Fallas-Figuren: monumentale Gebilde aus Pappmaschee, die meist auf satirische Art Missstände darstellen, gerne mit politischem Bezug. Wir staunen über Ideenreichtum und Kunstfertigkeit.
In „unserem“ Viertel stehen sie alle 3 Gehminuten. Daneben eine kleine, für die Kinder, die sog. „Infantil“. Dazu ein paar Buden, manchmal eine Bühne, Soundsystem für die Freiluftdisko. Die Churreria darf nicht fehlen: fettige Teigkringel (Churros), wahlweise mit heißer Schokolade, als Energie für lange und kühle Nächte.

Die ganze Nacht geht es durch. Kinderdisko, Live-Musik, Freiluftdisko. Böller, Gerede, Lachen. Wirklich die ganze Nacht.
Ab 06:00 wird es langsam ruhig.
Ab 08:00 sind die Kinder wach und werfen fleißig Böller.
Um 08:30 zieht die Blaskapelle auf der Straße vorbei, direkt vor unserem Haus, weckt alle für einen weiteren Spaßtag. Vorneweg schiebt Opa den Einkaufswagen mit dem Böllervorrat, danach die Jugend als Blaskapelle. Dahinter Eltern mit den Kindern, in unserer Straße alle in blauen Jacken. Die glanz Kleinen werfen Knallfrösche, ab etwa 5-6 Jahren können sie schon Lunten anzünden. Papa zeigt die besten Tricks, z.B. den Klassiker: Böller-in-Mülltonne, damit‘s lauter knallt.
Und das war nur der Zug unserer Straße o.ä. – 1-2 Straßen weiter zieht die nächste Kapelle durch.

Was sind Fallas?
Sie sind das typische Frühlingsfest in der Comunidad Valenciana. Der Winter wird vertrieben, der Frühling begrüßt. In Valencia selbst geht das 1 Woche lang, und ist vergleichbar mit Karneval.

l.o.: eine "Infantil", eine Fallas-Skulptur für Kinder

l.M.: "Patata Brava" = tapfere Kartoffel oder gebratene Kartoffel

r.o.: vom wilden Affen gebissen

darunter: da wird doch das Huhn im Topf verrückt

Unten: Wake-up-Call um 08:30. Vorne der Einkaufswagen mit dem Böllervorrat

 


Jeden Tag um 14:00 wird in dieser Woche auf der Plaça Ajuntament ein Feuerwerk gezündet (kein „Luft-Feuerwerk“, wie wir es kennen). Der Platz ist bumsvoll. Batterieweise steigen die Dinger hoch, es glitzert kurz, knallt und qualmt. Von den Häuserwänden wird der Schall reflektiert. Zehn Minuten geht das so, etwa im 5-Sek.-Takt. Zum Schluss kracht es durchgehend, als choreografischer Höhepunkt. Meine Ohren sind nur noch voller Schall und Druck.
Als bekennender Pyromane, der an Sylvester immer böllert (nix Raketen oder Batterien - nur die Krachmacher), kann ich nur sagen: unser Sylvester ist dagegen Kindergeburtstag. Wahnsinn. Hammer.
Völlig verzückt strahlen die Einheimischen und jubeln.
(Wer öfter mal das Wort „ohrenbetäubend“ benutzt: hier trifft es wirklich zu).
Schnell leert sich der Platz. Zurück bleiben jede Menge leerer Bierdosen. (Mit Dosenpfand wär‘ das nicht passiert ...)

Hier eine externe Aufnahme. In echt ist es ungefähr 20x so laut.

Auf den Ohren ist nur noch Schall und Druck ...

https://www.youtube.com/watch?v=0wbCtcrQc34

 


Sonntag 15:30: Umzug an der Plaza de la Virgen. Alle Fallas-Teilnehmer ziehen durch, meist in historischen Gewändern. Dazwischen die Blaskapellen. Der Zug ist „mehrere Kilometer“ lang. Es dauert Stunden.


Am Abend gehen wir raus, schauen uns die Fallas-Figuren in unserem Viertel genauer an. Entdecken immer wieder Details, Anspielungen, Kritiken.
In 2 sehen wir: den Reis, der in der Region wächst.
- Im einen Ensemble wächst er auf Giftabfällen,
- im anderen wird er einer Überfluss-/Ertrags-/Fast-Food-Kultur geopfert, oder das Land schon spekulativ verplant
Wir setzen uns ein ein Café, zum Aufwärmen und Kaffeetrinken, um 23:00 (völlig normal – das Nachtleben fängt gegen 2 Uhr nachts mal an ...), schauen raus auf das Treiben, schlendern zurück.
Weit nach Mitternacht ist es ausgelassen. Alle Kinder sind wach, zünden fleißig Kracher. Freiluftdisko, Konzerte, Party, die ganze Nacht ...

Montag (letzter Fallas-Tag), 07:50: es ist erstaunlich ruhig. Ich höre Vögel zwitschern.
08:00: der erste Böller geht hoch, in unserer Straße, der Zone „Fallas Industria“.
Das Echo kommt umgehend von überall, die Kinder sind wach.
08:30: Die Blaskapelle marschiert zum „Wake-up-Call“. Doch irgendwas ist heute anders. Alle wirken abgekämpft. Heute sind es die Eltern, die die großen Böller werfen.

Wir gehen zum Strand. Die Hafengegend El Cabañal wirkt abgerockt. Es riecht nach Abwasser. Eine Fallas thematisiert genau das ...
Der Hafen wird herausgeputzt, Valencia entwickelt sich zum Meer hin. Die Austragung des Americas Cup 2007 war Motor dieser Entwicklung.

Eine Blaskapelle kommt vorbei. Auch sie wirken abgekämpft. Das Mädel singt durch ein Megaphon den Text eines Liedes, die Band antwortet im Chor. Immer wieder bleiben sie stehen, die Trachtengruppe tanzt, die Lieder werden schneller, lustiger. Die Band hat ihren Spaß – und der ist ansteckend. Zum Schluss singen sie „I will survive“, in der Mischung aus Cake und der Ballermann-Version.


An der Strandpromenade reiht sich ein Restaurant ans nächste. Hier gibt es Paella, in allen Preisklassen.
Paella Valenciana = „gelber Reis“ (im Idealfall mit Safran gefärbt), weiße Bohnen, grüne Stangenbohnen, Kaninchen, Hühnchen.

Die „Paella Mixta“, mit Hühnchen, Chorizo und Meeresfrüchten, ist hier selten. Sie wird an der Küste für Touristen gekocht, in Valencia eher nicht so.
Ursprünge: in den Reisfeldern im Umland wurde früher Reis für alle gekocht, mit dem was da war - meist Hase oder Kaninchen. In Küstennähe auch mit Meeresfrüchten.
Der Reis hier ist rund und eher kurz.

Auch beliebt und verbreitet: Horchata (auch: Orxata). Ein kühles Milchgetränk aus Erdmandeln, die hier wachsen. Die echte ist nicht süß, eher ganz leicht bitter.

Heiße Schokolade: gibt es auch überall. Sie ist so zäh, dass sie kaum vom Löffel tropft. Dann ist sie richtig gut.

Wir sehen: viele „Bierschütten“ (Cerveceria), oder Leute die anderweitig Bier trinken. Wein scheint nicht so beliebt zu sein ...
Was wir nicht sehen: Sturzbesoffene (die aneinander eingehängt grölen und sich übergeben etc.). Hier ist eher Pegelhalten angesagt.

Mediterrane Lebensart: viel spielt sich auf der Straße ab. Immer wieder sehen wir jemanden zum Rauchen herumstehen (z.B. wenn ich den Müll rausbringe). Bei engen Wohnungen, und/oder dicker Luft zuhause, muss man einfach mal raus. Da ist rauchen echt gut. Und rauchen scheint hier beliebter zu sein als bei uns ...

Hurra, hurra die Falla brennt
Heute Nacht werden alle Fallas-Figuren verbrannt (Nur einzelne wandern ins Museum).
Ab 22:00 kommen die „Infantiles“ dran.

Auf Valencianisch nennt sich das "Crema".
Die Zahl der Leute in farbigen Jacken nimmt zu, aus den Bars strömen sie herbei. Das Kinder-Prinzenpaar steht für Fotos bereit. Es dauert bis alle Fotos gemacht sind.
    Die Festbeleuchtung über der Straße geht aus. Feuerwerk (diesmal: „Luft-Feuerwerk“). Danach rituelles Anzünden der Zündschnur. Ein Band aus Böllern ist um das Ensemble gewickelt. Anschließend startet Funkenregen aus dem Inneren der Figuren. Applaus, Jubel, ein paar Flammen, es qualmt ziemlich. Mit ein paar Schlücken Spritus nachhelfen, das Ding brennt, Leute sind zu Tränen gerührt.

Nach 1h Pause gehen wir wieder los, denn „ab Mitternacht“ kommen die großen dran.
01:00: immer noch nix. Wir gehen zur nächsten.
01:30: es ist angerichtet
01:45: die Feuerwehr kommt. Schläuche ausrollen, Leute auf Sicherheitsabstand halten, Koordination mit dem Festkommittee. 5 Liter Benzin verteilen.
Kalter Wind pfeift um die Ecken und durch die Straßen, die Kälte kriecht uns bis in die Knochen.
02:00: noch immer brennt nix
02:10: die Festbeleuchtung geht aus. Feuerwerk.
02:15: o‘zündt is
Aus 3 Schläuchen sprüht die Feuerwehr Wasser auf das nebenstehende Gebäude und in den Funkenflug. Es qualmt mächtig.
02:30: die Feuerwehr ... hat es doppelt schwer ... weil der Wind sich dreht ...
02:48: viel ist nicht mehr übrig. Wir gehen heim.
02:58: in den Straßen riecht es nach Qualm, unsere Klamotten riechen nach Qualm, wir riechen nach Qualm.
02:59: gedenke Mensch, dass du Staub bist, und zum Staub zurückkehrst
03:03: schnell Haarewaschen, um das Gröbste rauszukriegen
03:13: Gute Nacht. Draußen böllern sie lustig weiter.

l.o. eine "Infantil", also Skulptur für Kinder

M.r.: das Kinder-Prinzenpaar

unten: eine der großen. Die Feuerwehr sprüht auch die umstehenden Gebäude an.

r.u.: Endzeitstimmung

 

Hier ein externer Link zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=oV7Dh3AmFe4

 


Dienstag - der Tag danach: irgendwas ist heute anders. Die Stunden wie Blei ...
Um 10:30 stehe ich auf, als der Frühaufsteher bei uns.

Heute fehlt die Blasmusik. Und die Böller der Kinder.
Wir kaufen ein, Futter und Souvenirs (Olivenöl, Dosenfisch, Reis, etc.). Darunter:
1 Flasche valencianischer Rotwein: „Mala Vida“ (Schlechtes Leben).
Die Beschreibung auf der Rückseite der Flasche:
„Die ganze Welt muss an irgendwas glauben. Ich glaube ich muss weitertrinken“.
Das sprach mich an.

 

MI:


Oceanográfic   (27,90 € p.P.)
Das größte Aquarium Europas.
In der Ciudad de las Artes y las Ciencas. Santiago Calatrava, der aus Valencia stammt, hatte mit der Ciudad sein größtes Werk umgesetzt.
 
Kombikarten mit anderen Ausstellungen in der „Ciudad“ kosten nur ca. 2-3 EUR mehr, das ist unschlagbar.
Das Aber: so viel muss man auch anschauen können ...

Wir waren 6h im Aquarium (und danach nicht mehr aufnahmefähig).
Der Rahmen: Mehrere Tunnels (mit Fischen rundum), mehrere 360°-Becken, Belugawale, Haie, Quallen.
Und eine Delfinshow (3x täglich), die SeaWorld (Orlando, Florida) kaum nachsteht.

Bilder sagen mehr als Worte? Bitteschön:

 

Was ist der Unterschied zwischen Tintenfisch, Kalmar und Krake?

Wer hat wieviel Füße?

Meine Frau erklärt es mir grafisch:

 

 


DO, Stadttag
An 1 Tag kann man alles sehen? Viel Zeit bleibt uns ohnehing nicht mehr. Also los.

Wassergericht:
jeden Donnerstag um 12 Uhr, auf der Plaza de la Virgen, vor der Kathedrale.
8 Richter sitzen bereit
1 „Zeremonienmeister“ trägt die Texte vor.
seit über 1000 Jahren gibt es dieses Gericht. Es waren die Mauren/Araber, die hier siedelten, und ein Bewässerungssystem aufbauten. Erst dadurch war Wachstum möglich. Wer sich bei der Wasserversorgung benachteiligt fühlt, kann hier klagen. Der Beschluss ist rechtsgültig, nicht mal die Zentralgewalt in Madrid kann Urteile revidieren.
Das ganze Spektakel dauert heute 2 Minuten. Wie ich es verstanden habe, ruft er die einzelnen Viertel/Bauern/Landschaften etc. auf (oder verkündet den Ist-Zustand). Nachdem sich niemand zu Wort meldet, also alles seine Richtigkeit hat, endet die Sitzung.

Das Leitungswasser ist übrigens gechlort. Wir haben es nicht getrunken.

Für uns heißt das: schnell in die Catedral, bevor die Massenträgheit überwunden ist, also massenweise Touristen uns folgen.

 

Catedral    (8 € p.P.)
Hier wird der Heilige Gral aufbewahrt.
Wer den Gral unter der Roslyn Chapel sucht, in Glastonbury, Tintagel, oder im Katharerland in Südfrankreich: alles Käse.
Aber die Gralssuche ist heute als Hobby nicht mehr so populär wie vor 800 Jahren ...

Für alle Gralssucher: Suche einstellen, nach Valencia fahren. 8 EUR Eintritt zahlen, gleich rechts ab in die Capilla del Santo Cáliz. Das kleine Ding, im goldenen Schrein, mitten in der Altarwand: das isser. Ja, wirklich. Von der Kirche als solcher deklariert.
Bitte keine weiteren Fragen.

r.u.: Das ist der Heilige Gral


-> Woher wollen die das wissen?
Das Oberteil ist eine Achatschale aus Alexandria, ca. 100 v. Chr., der Fuß aus Onyx. Also echt alt und irgendwie auch echt aus dem Heiligen Land, oder so. Seit 1506 wird er hier aufbewahrt (als die Gralssuche an Faszination bereits stark verloren hatte).

-> Was ist denn so ein Gral?
Ein Gefäß, in dem das Blut Christi aufbewahrt wird (Alternativ: der Kelch, der von Jesus beim letzten Abendmahl verwendet wurde). Also ein Gefäß. Die Gralssucher des Mittelalters waren alle auf der Suche nach einem Kelch. Also wollen wir einen Kelch sehen (ich auch).
Zur Worherkunft:
Sang Real = „Königliches Blut“, oder „Heiliges Blut“.
Durch „Flüsterpost“ wird daraus:
San Greal, der Hl. Gral.

Dan Brown hat das im „Sakrileg“ klug gelöst (oder abgeschrieben): Es kann auch um eine Blutsverwandtschaft zu Jesus gehen. Angenommen er hatte eine Frau, somit irgendwann auch Kinder.
Die historische Figur Jesus kann man als eine Art Sektengründer sehen, der dem immer starrer werdenden Judentum, mit immer mehr Vorschriften, etwas entgegesetzen will. Eine Lebensweise, in der es um Liebe, Leben, Versöhnung und Wagemut geht. Seine „Gang-Mitglieder“ werden in der Bibel namentlich genannt, darunter auch Maria Magdalena.
Nun hat die Rolle der Frau im Mittelalter stark gelitten. Im 9. Jh. wurde dann die Ehelosigkeit für Priester erfunden. Heißt: Wertgegenstände eines Priesters (v.a. Kelch und Gewänder) werden nicht vererbt (z.B. an die Familie), sondern kehren zur Kirche zurück. Zur gleichen Zeit erfährt die Marienverehrung einen großen Schub an Popularität.
Klar dass Maria Magdalena immer tiefer sinkt, in den Ruf einer Verführerin kommt, letztlich sogar als Prostituierte dargestellt wird.
Doch das alles ändert nichts an der Möglichkeit, dass beide Kinder hatten, und deren Nachfahren bis heute unter uns leben – also mit dem „Heiligen Blut“ in ihren Adern. Das meint wohl auch der (vulgärlateinische) Begriff „Sang Real“.

Überhaupt mischen sich in der Grals-Legende ganz, ganz viele Elemente und Vorstellungen des frühen Mittelalters, aufgearbeitet im Hochmittelalter ...

-> was gibt‘s da noch so?
viele Bilder, z.B. echte Goyas. Sind ziemlich düster und schwarz (und passen zu unserem Bild von Spanien, also abseits von Sommer, Sonne, Strand ...) Schaut euch nur mal die Bilder von El Greco an, der die meiste Zeit in Kastilien verbracht hatte ...

oben: Mercat Central, die Markthalle aus den 1920ern



Lonja de la Seda    (2 € p.P.)
Die „Seidenbörse“. Säulen und Decke bilden einen spätgotischen Palmenhain (wenn auch erst um 1500 begonnen).
Treffpunkt der Händler und Geschäftsleute, für Geschäfte aller Art.
Im 1. Stock (über die Außentreppe) ist das „Konsulat des Meeres“. Hier wurde der Handel auf See reguliert, bei Bedarf auch Urteile gefällt.
Im Innenhof wachsen Orangenbäume (die Orangen sind aber ungenießbar).


Nach einem anstrengenden Stadttag (viele Touristen), fahren wir in am Freitag in einen modernen Zoo:              BIOPARC  (www.fundacionbioparc.org , 23,80 € p.P.)

Schöner, neuer Park zum Thema Afrika. Kleine Tiere haben hier keine Zäune und Vortritt.

13:00 Flugshow: Sehr kurzweilige Show. Immer wieder werden „Bodentiere“ rausgelassen: Wildschweine, Bisamratten, Stachelschweine, die zielsicher ihr Futter holen.
Dazwischen fliegen Vögel: Seeadler, Geier, Kauz, uvm.

Keine Stullen mitbringen: nichts Essbares, Wasser nur in Plastikflaschen. Wie gesagt: kleine Tiere laufen frei herum ...

 

Fallas-Museum
Hier landen die begnadigten Figuren. Auch alte Plakate hängen hier. Reicht zurück bis in die 1930er/40er.

M: Jacques Cousteau

r.u.: Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

 


Bei den Zeitschriften: das Papst-Magazin „Il mio papa“

Der Kulturschock:
am Flughafen, zum Heimflug.
Wir stehen an, zum einchecken. Werden von hinten auf deutsch beschimpft, weil es nicht schnell genug geht. In der nächsten Schlange: vorne diskutieren sie humorfrei, von hinten schimpft jemand hasserfüllt auf die „Preussen“. Wir kommen Deutschland näher.

Und 1x darf ich raten: Zuhause schwärmen alle von der Gelassenheit der Spanier.

Ausklang
Das nächste Großereignis steht an: das Lauffest.
Jede Menge „Runner“ sind plötzlich in der Stadt, um die Ciudad de las Artes y las Ciencas werden Absperrungen für sie errichtet.
Tourismus ist hier ein echter Faktor, und wird kräftig aufgebohrt.
The city never sleeps.


.....
Radiohören: hammer!
105,7 (Maxima FM): 80er, Rock, Techno
105,9 Radio Levante (mein Liebling): Techno und so
92,6 Radio Valencia (19-21 Uhr Barack-Sound, tiefer downbeat-Electro u.ä.)
96,6: Rock & Grunge

 

(Den ganzen Wahnsinn habe ich im Netz noch nicht gefunden). Hier der halbe Wahnsinn:

https://tunein.com/radio/LA-MAXIRADIO-1059-s300374/



In den 90ern hatte Valencia sich angeschickt Party-Metropole zu werden, aus dem Schatten von Barcelona und Ibiza herauszutreten. Daran wollen sie anknüpfen (´cause tourists are money) ....

kurzes „How to make“:
Auf 3 Fahrten durchs Binnenland hatten wir die spanischen Verhältnisse kennengelernt. Obwohl wir diesmal eine vollausgestattete Ferienwohnung hatten, haben wir mitgenommen:
Föhn, Wasserkocher, 1 Rolle Toilettenpapier, Seife, Tee+Kaffee. Und Hausschuhe.
Gebraucht davon hatten wir: alles.

Das Leitungswasser riecht nach Chlor.
Supermärkte haben bis 21:00/21:30 geöffnet; sonntags geschlossen.
Tee+Kaffee haben wir aus gekauftem Wasser zubereitet.

Was wir öfters gehört haben, zur Lösung von Problemen: ich werde mit ... telefonieren!
Passiert ist daraufhin: gar nichts.

Temperaturen im März: kühl. Oft windig. Nachts oft unter 10°C.

 

Schlussbemerkung: alle Gesichter sind retuschiert/anonymisert, zum Persönlichkeitsschutz.

 

Alle Fotos: mit einer Canon Powershot

(nach 27 Jahren Spiegelreflex)

 

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ANHANG

 

o.l.: Überflug Schweiz

o.M.: Blick aus unserem Fenster

o.r.: Nachtallee

 

M.l.: just another lemon-tree: Blick vom Balkon

M.M.: Modernisierung

M.r.: "Die Stadt im Meer", ich 2018

 

u.l.: vorne: Einband meines Notizbuchs (modern); hinten: Boden des Meerestribunals in der Lonja de la Seda (15. Jh.).

u.M.: "Weltempfänger (ich glotz' TV)", ich 2018

u.r.: Wäsche hängt vorm Fenster. Beliebtes Fotomotiv in Südeuropa ...